USA: Spielsüchtiger fordert 250 Millionen USD Schadensersatz vom Wettanbieter

Ein Spielsüchtiger aus den USA verklagt den Sportwettenanbieter FanDuel auf einen Schadensersatz von 250 Millionen US-Dollar. Die Begründung: Der Anbieter habe durch unlautere Anreize die Spielsucht des Klägers aktiv befeuert. In den USA sind solche hohen Forderungen nicht ungewöhnlich – doch wie stehen die Chancen des Klägers auf Erfolg? Wir beleuchten den aktuellen Fall und werfen einen Blick auf andere kuriose Schmerzensgeldforderungen aus den USA.

Schadensersatzforderung gegen FanDuel wegen angeblicher Förderung der Spielsucht

Der Kläger Amit Patel, ehemaliger Mitarbeiter des NFL-Teams Jacksonville Jaguars, wirft FanDuel vor, ihn durch gezielte Anreize zu weiteren Wetten veranlasst zu haben, obwohl er bereits stark spielsüchtig war. Laut Patel habe der Wettanbieter die eigenen Richtlinien zum verantwortungsvollen Spielen ignoriert und stattdessen versucht, ihn als VIP-Kunden weiter an die Plattform zu binden.

Patel behauptet, in den letzten Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag bei FanDuel verloren zu haben. Anstatt ihm jedoch Hilfe anzubieten, soll der Anbieter ihm kostenlose Spiele, Boni im Wert von 1,1 Millionen USD sowie Tickets für Formel-1-Rennen und Footballspiele zukommen lassen haben, um ihn zum Weiterspielen zu animieren. Nun fordert Patel vor einem Bundesgericht in New York Schadensersatz in Höhe von 250 Millionen USD.

Sein Anwalt erklärte, dass diese Anreize Patel dazu gebracht hätten, weiterzuspielen und seine Spielsucht dadurch verschlimmert wurde. Ob und in welcher Höhe dem Spieler Schadensersatz zugesprochen wird, bleibt jedoch fraglich. In der Vergangenheit haben Gerichte in ähnlichen Fällen oftmals zugunsten der Wettanbieter entschieden, da diese nicht direkt für die hohen Einsätze der Spieler verantwortlich gemacht werden konnten.

Kuriose Schmerzensgeldforderungen aus den USA

Der Fall Patel ist nicht der einzige spektakuläre Schadensersatzanspruch in den USA. Immer wieder kommt es dort zu kuriosen Forderungen vor Gericht:

  • Eine Frau erhielt 1,2 Millionen USD Schmerzensgeld von einer Telefongesellschaft, nachdem sie durch einen falschen Eintrag im Telefonverzeichnis an einen unseriösen Schönheitschirurgen geriet, der ihr Gesicht entstellte.
  • Ein Einbrecher bekam 1,8 Millionen USD zugesprochen, nachdem er durch ein Schuldach fiel und sich eine Querschnittslähmung zuzog.
  • Ein Konzertbesucher in San Diego erhielt 5,4 Millionen USD Schmerzensgeld für emotionales Trauma, das er während eines Elton-John-Konzerts erlitt.
  • Ein Rentner bekam 28 Millionen USD von einem Zigarettenhersteller zugesprochen, da er seine Krebserkrankung auf den Tabakkonsum zurückführte.

Fazit

Der aktuelle Fall von Amit Patel, der den Wettanbieter FanDuel auf 250 Millionen USD Schadensersatz verklagt, wirft viele Fragen über die Verantwortung von Glücksspielanbietern auf. Patel behauptet, dass FanDuel seine Spielsucht aktiv gefördert habe, anstatt ihn zu schützen. Ob das Gericht in New York dem Kläger Recht gibt, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit haben Richter in ähnlichen Fällen häufig zugunsten der Anbieter entschieden, doch jeder Fall ist einzigartig. Wir werden den Verlauf dieses spannenden Prozesses weiter beobachten.

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